Hersteller: Spielfilm 2020 bis 2024 Kein HC

Für'n Groschen Brause (Große Geschichten 75) DVD

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18,99 EUR
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Produktbeschreibung

In seiner Reihe Große Geschichten" bringt Studio Hamburg die digital restaurierte ZDF-Produktion Für n'Groschen Brause" von 1983 auf DVD heraus. Die Vorlage stammt vom ehemaligen ZDF-Redakteur Dieter Zimmer, der die Nachkriegsjahre zunächst in der DDR, später im Westen verbracht hat. Die Romanverfilmung bietet einen interessanten Einblick in den Alltag der jungen DDR aus einer kindlichen Perspektive. Der junge Thomas erlebt die Nachkriegsjahre in seiner Heimatstadt Leipzig. Er führt ein unbeschwertes Leben in den Trümmern, wird jedoch bereits in der Schule von den Pflichten des sozialistischen Alltags in Anspruch genommen. Die kleine Firma seiner Familie ist ständig von Enteignung bedroht. Man trägt sich mit dem Gedanken einer Flucht in den Westen. Aber ausgerechnet jetzt verliebt sich Thomas unsterblich. Die Produktion unter der Regie von Eberhard Itzenplitz erhielt den Jakob-Kaiser-Preis als Bester Film mit innerdeutscher Thematik". Wie viele Nachkriegskinder hatte auch Dieter Zimmer, geboren 1939, alias Thomas ein bewegtes Leben. Er wuchs in Leipzig auf, seinen Vater hat er nicht mehr bewusst kennengelernt. Im Alter von 13 Jahren floh er mit seiner Mutter nach West-Berlin. Von dort wurden beide in ein Flüchtlingslager im Südwesten der Bundesrepublik ausgeflogen und in der Folge zunächst von Bekannten in Baden-Baden aufgenommen. Später besuchte er in Hannover das Gymnasium und studierte in Heidelberg, Münster und München Zeitungs-, Politikwissenschaft und Geschichte. Über den Südwestfunk kam er schließlich als Nachrichtenredakteur zum ZDF. Außer durch zahlreiche dokumentarische Filme wurde er bekannt durch die Präsentation von Wahlergebnissen. Für seine Sendereihe Die ZDF-Reportage" erhielt der den Adolf-Grimme-Preis in Gold. Bekannt wurde Zimmer auch als Autor zahlreicher Romane und Sachbücher.
In dem authentisch verfilmten Roman geht es um Zimmers Familienselbstporträt in der DDR der 1950er Jahre. Noch heute dürfte diese Thematik in Ost- und Westdeutschland gleichermaßen interessant sein. Hier werden einmal nicht die gewöhnlichen Geschichten von angsteinflößenden Stasi-Spitzeln, anderen Verrätern und Peinigern erzählt, sondern das Überleben und der Alltag einer ganz gewöhnlichen Durchschnittsfamilie in der Mangelwirtschaft DDR. Es geht um fehlende Fahrradschläuche, Vernichten von Kartoffelkäfern, Sammeln von Blech und den Ärger, den man bekommt, wenn man im Schulaufsatz die Leistungen der DDR-Wirtschaft nicht würdigt, dafür aber weiß, was das Westradio an Neuigkeiten verkündet. Die Sichtweise eines jungen unbekümmerten Jungen verleiht dem Film eine gewisse Leichtigkeit. Sein Großvater hätte den erneuten Totalitarismus nach vielen Jahren der Nazi-Diktatur bestimmt pessimistischer betrachtet. Für Kinder sind die riesigen Trümmerfelder willkommene Abenteuerspielplätze. Während der Zeit des Romans war noch nicht der Höhepunkt der Repression mit Mauer und Stacheldraht erreicht, man konnte die Grenze in Richtung Westen noch relativ unbefangen passieren. Die Entdeckung des Films war Bernd Benneck aus Berlin-Tempelhof, der den 12-jährigen Thomas spielt. Es blieb der einzige Film des damaligen Kaufmannslehrlings, wurde jedoch die Rolle seines Lebens. Aus den Händen des Ministers für Innerdeutsche Beziehungen durfte er den Jakob-Kaiser-Preis entgegennehmen. Er selbst hatte ein ähnliches Schicksal erlebt, als er 1981 nach sechsjähriger Wartezeit aus Riesa in der Nähe von Dresden nach West-Berlin ausreisen durfte. Die Wahl fiel auf ihn auch wegen seines sächsischen Dialekts.

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